Moin Peter,
es ist schon so das ich schon immer darauf achte was hier wie viel Strom verbraucht und versuche alles möglichst irgendwie zu optimieren was geht. Seit dem ich Home Assistant benutze und viele Geräte damit permanent überwache, bin ich für das Thema Stromverbrauch noch etwas mehr sensibilisiert.
Wobei das ja eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Ich lasse ein Gerät (HA-Server) 24/7 laufen, nur um zu sehen wo/wie ich ggf. Strom einsparen kann.
Beispiel Geschirrspüler. Der muss ja nicht jeden Tag laufen, nur weil sich am Tag vielleicht 2 - 3 Tassen, 3 - 4 Teller, ein wenig Besteck und ein paar sonstige Dinge angesammelt haben. Das gilt selbstverständlich auch für die Waschmaschine. Auch die wird erst dann genutzt wenn sich auch genug Wäsche für eine Waschladung angesammelt hat. Bei einem Haushalt mit 3, 4 oder mehr Personen incl. Kindern kann das evtl. jeden Tag sein, bei mir hier aber eher einmal die Woche.
Oder das Beispiel von meinem Sony TV. Das doofe Teil verbraucht ja im Standby 17 Watt. Das wären im Jahr bereits rund 150 kWh.
Seit dem ich das mitbekommen habe wird das Teil halt manuell abgeschaltet, sodass es im Standby keinen Strom mehr verbraucht.
Beispiel Heizungsanlage und darin verbaute Umwälzpumpe. Meine zu dem Zeitpunkt fast 20 Jahre alte Buderus Gasheizung (22 kW), die von der Leistung auch noch viel zu groß für meine Haus hier mit ca. 130 qm ausgelegt war, habe ich 2019 ausgetauscht gegen eine Wolf Gas-
Brennwerttherme mit 14 kW. Die Wilo Umwälzpumpe in der alten Buderus Heizung war ein 60 oder 80 Watt Teil das permanent Strom gefressen hat. In der Wolf Heizung ist eine Hocheffizienzpumpe die nur noch ca. 20 % des Stroms verbraucht im Vergleich zu der alten Wilo Pumpe. Wobei ich die Heizungsanlage natürlich nicht wegen der Umwälzpumpe und dem Stromverbrauch ausgetauscht habe, sondern die Buderus Heizungsanlage war insgesamt fällig zum Austausch.
Weiteres Einsparpotential bei der Wolf Gas-Brennwerttherme mit 120 Ltr. Warmwasserspeicher: Das Teil kennt halt nur Sommer oder Winter und natürlich irgendwelche Zeitprogramme. Oftmals ist es ja so das die Heizung so eingestellt ist/wurde das 24/7 Warmwasser mit ~ 60 Grad zur Verfügung steht. Sobald ein gewisser Wert unterhalb der 60 Grad erreicht ist wird das Warmwasser erneut auf die 60 Grad aufgeheizt. Das passiert halt 24/7, aber nicht mehr bei mir.
Irgendwann habe ich mich nämlich mal gefragt warum und wofür ich überhaupt 24/7 60 Grad warmes/heißes Wasser brauche. Hier wird üblicherweise morgens zum duschen warmes/heißes Wasser gebraucht und dann vielleicht noch einmal Nachmittags und/oder Abends. Denn Rest des Tages ist das Warmwasser aber auch noch so warm, dass ein erneutes heizen auf 60 Grad überhaupt nicht notwendig ist. Also gibt es jetzt ein Zeitprogramm das dafür sorgt das nur noch morgens und einmal am späten Nachmittag, dass Wasser auf 60 Grad aufgeheizt wird. D.h. der Gas- und auch Stromverbrauch für die Warmwasseraufbereitung wurde von für 24/7 auf ca. 1 Stunde am Tag reduziert.
Ja früher - als die Ernergiekosten noch andere waren - hat man sich über solche Dinge wohl gar keine Gedanken gemacht - ich auch nicht wirklich - aber heutzutage sieht das zumindest bei mir anders aus.
Natürlich hätte ich hier auch noch weiteres Optimierungspotential, wie z.B. meinen E-Herd, meine Kühlschrank, oder auch meine Kühl-Gefrierkombination. Auch die Gerät sind jetzt rund 20 Jahre alt und moderne Geräte sind sparsamer. Aber die Anschaffungskosten wiegen die Stromeinsparung m.M.n. nicht auf, sodass die Geräte erst dann ausgetauscht werden wenn sie hinüber sind.
Was hier bei mir im Verhältnis gesehen den meisten Strom verbraucht ist mein "Spielzeug" (HA-Server, NVR, NAS, Switche, Mesh ...). Ich nenne es mal so weil ich diese Dinge weder beruflich, noch zum Leben brauchen würde. Es ist also eher Hobby. Die Geräte für das Hobby verbrauchen in Summe rund 100 Watt und laufen 24/7. Allein dafür gehen also schon rund 900 kWh im Jahr drauf.
Auszug:
Nur wenn man sich nicht (wirklich) mit dem Thema Stromverbrauch beschäftigt fällt einem das ggf. gar nicht so auf. Natürlich gibt es auch jede Menge Leute denen das vielleicht egal ist, oder bei denen das keine Rolle spielt, oder die sagen was sind schon 25 Watt für ein NAS, aber ich bin und war schon immer Kaufmann und Zahlen und ggf. Geld sparen, war schon immer mein Ding.
Somit habe ich das immer auf dem Radar, erst Recht wenn der Energieversorger mal wieder eine Preiserhöhung ankündigt.
Was Dein Beispiel mit dem Geschirrspüler, bzw. der Waschmaschine und dem BKW betrifft. Ja klar kann mein BKW nicht den Verbrauch der Geräte abdecken, bzw. bei einem Verbrauch von z.B. 2.000 Watt sind z.B. 400 Watt vom BKW nur 20 % davon
Geschirrspüler
Waschmaschine
aber wenn ich es nicht so machen würde wie ich es mache (Nutzung von Geschirrspüler und Waschmaschine möglichst dann wenn das BKW über einen längeren Zeitraum den Max.-Wert liefert), würde ich mich ja quasi doppelt "bestrafen".
Beispiel: Sonniger Tag und das BKW liefert von z.B. 11.00 bis 15.00 Uhr 600 Watt. 200 Watt davon wird durch Grundverbraucher genutzt.
A) Geschirrspüler wird um 12.00 Uhr eingeschaltet und bekommt durchgehen vom BKW 400 Watt geliefert.
Ergebnis:
1. 400 Watt werden nicht dem Netzbetreiber geschenkt sondern von mir selber genutzt.
2. Ich verbrauche für den Zeitraum während der Geschirrspüler läuft 400 Watt weniger Strom.
B) Geschirrspüler wird erst Abends eingeschaltet. BKW liefert keinen Strom mehr.
Ergebnis:
1. Ich habe Mittags für den Zeitraum von einer Stunde (Laufzeit des Geschirrspülers) 400 Watt meinem Netzbetreiber geschenkt.
2. Ich müsste Abends für eine Stunde für 400 Watt zusätzlich verbrauchten Strom bezahlen.
Somit sind es also 400 Watt die ich Mittags nicht dem Netzbetreiber schenke + 400 Watt die ich Abends nicht dazukaufen muss.
Was Deine bewölkt Frage betrifft: Ich wüsste nicht wie ich dazu eine konkrete Aussage treffen sollte. Weil bewölkt kann ja vieles bedeuten. Trübe, Regenwolken, Hochwolken, mit/ohne Wolkenlücken usw. Was also ist z.B. ein bewölkter Tag und wie viele und welche Wolken muss es dann geben? Hinzu kommt: Wie ist die Ausrichtung und der Winkel der PV-Module? Von wo kommt gerade der Sonnen-/Lichteinfall? Gibt es ggf. noch sonstige Verschattungen?
Um dazu eine halbwegs realistische/konrete Aussage treffen zu können müsste man wohl den Sonnen-/Lichteinfall an den PV-Modulen messen und das dann mit der PV-Produktion abgleichen. Natürlich kann man anhand der Diagramme sehen das an einem Tag mit Wolken die Stromproduktion schwankt,
Beispiel von Samstag
aber das lässt keine Rückschlüsse darauf zu wie bewölkt es vielleicht gerade war und um wie viel % welche Bewölkung die Stromproduktion reduziert hat. Es mag sein das es da irgendwelche durchschnittliche Statistiken für einzelne Monate oder ein Jahr gibt, aber wie schon gesagt gibt es div. Faktoren die da eine Rolle spielen und ich kann keine Aussage dazu treffen welche Bewölkung sich zu wie viel % auswirkt.
VG Jim