Moin zusammen,
mit dem "600W reichen ja für die Grundlast" ist im Prinzip natürlich richtig. Mir ging bzw. geht es eher darum das auch "Balkonkraftwerke" mit einer höheren Leistung von z.B. 1.000W (oder so) erlaubt sein sollten, um die Attraktivität und somit den Verbreitungsgrad zu erhöhen und das ohne zusätzliche bürokratische Hürden ein-/aufzubauen. Zu Attraktivität und Verbreitungsgrad erhöhen könnte z.B. auch gehören das auch bei "Balkonkraftwerken" der ins Netz eingespeiste Strom mit Betrag X vergütet wird. Von mir aus z.B. auch mit nur 0,10 €/kWh (oder so) und das ohne das dabei z.B. das Finanzamt und die entsprechende Bürokratie, eine Rolle spielt. Ein Zweirichtungszähler ("Moderne Messeinrichtung") ist dann ja eh vorhanden, sofern man das Balkonkraftwerk bei dem Netzbetreiber angemeldet hat.
Den Vorteil von "Balkonkraftwerken" sehe ich darin das sich diese ohne großen Aufwand - oftmals selbst - installieren lassen. Das ist bei größeren PV-Anlagen üblicherweise nicht möglich. Da braucht es viel mehr Planung und Handwerker und somit auch wesentlich mehr Investition in Zeit und Geld. Wohingegen sich ein Plätzchen für 2, 3 oder 4 Module + Wechselrichter oftmals schnell und einfach findet. Sei es auf dem Hausdach, Carport, Garage, Schuppen usw.
Die Investition in Zeit und Geld bei größeren PV-Anlagen schreckt viele Leute halt ab, wie ich bei Gesprächen im Bekanntenkreis immer wieder feststelle. Viele Bestandseigenheime befinden sich in der Hand der Generation 50+ (zu der ich ja auch gehöre)
und da hat man meist keine Lust (mehr) sich mit dem Thema PV-Anlage
und allem was dazugehört, zu befassen. Der Strom kommt aus der Steckdose und das war schon immer so.
Bei Neubauten sieht das natürlich anders aus.
Wenn man den Leuten aber sagt: Hey Du kaufst Dir einfach ein "Balkonkraftwerk", welches Dich üblicherweise weniger als € 1.000 kostet, packst die z.B. 3 oder 4 Module auf den Carport, schließt den Wechselrichter an, informierst den Netzbetreiber per Formblatt (und bekommst für den Strom den Du nicht selber verbrauchst auch noch ein wenig Geld), dann werden viele Leute hellhörig. Wenn man den Leuten aber sagen muss das sie mit dem Balkonkraftwerk nur ihre Grundlast an X Stunden am Tag decken können und dann auch noch Strom an den Netzbetreiber verschenken (müssen), sinkt das Interesse sofort.
Letztendlich sollte es ja darum gehen möglichst viel Strom aus erneuerbarer Energie zu gewinnen und das auf möglichst einfachste Weise und je attraktiver das für die Leute ist, umso mehr machen mit.
Es werden Milliarden in den Aufbau einer Elektromobilität (E-Autos, Ladeeinrichtungen usw.) gesteckt und das Quasi-Monopol der Energieversorger "freut sich ein Loch in den Bauch" das sie dafür den Strom - zu selbst festgelegten Preisen - liefern darf. Eine möglichst hohe Selbstversorgung der Verbraucher ist da natürlich kontraproduktiv.
Ja das war jetzt sehr stark vereinfacht und "überspitzt" ausgedrückt.
VG Jim