Twitter

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PeterG

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Hi,
vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Natürlich ist der Sinn von Kommunikation vom verwendeten Medium unabhängig, ob also Rauchzeichen, Buschtrommeln, Telefon, Mail, Twitter etc. Aber ich habe Twitter offensichtlich nicht verstanden; was ermöglicht mir Twitter, was ich nicht mit schon vorher vorhandenen Kommunikationsmitteln habe? Kontakt zu Freunden, Bekannten, Firmen etc? Einfacher und inhaltlich wesentlich qualifizierter z. B. per email oder sogar direkt per chat etc. möglich. Kontakte finden? Doch nur, indem ich nach bestimmten anderen (bekannt oder unbekannt) suche; bisher wüsste ich nicht, nach wem oder was ich bei Twitter suchen sollte (ok, nach Dir habe ich z. B. wegen des Artikels hier gesucht...). Und auch dann gibt es als eigentlichen Zweck keine Zwei-Wege-Kommunikation; es wird einfach irgendeine Mitteilung rausgeblasen ähnlich einem Marktschreier. Da kann aus dem Publikum jemand direkt antworten (der es zufällig mitbekommt), davon hören aber alle anderen nichts. Wie schon geschrieben: Offenbar habe ich das Prinzip einfach nicht verstanden; außer für Kurzmitteilungen an "die Welt", die dort wahrgenommen werden kann oder eben auch nicht, sehe ich keinen Mehrwert gegenüber anderen Kommunikationsformen. Aber ich lasse mich gerne aufklären...
Ansonsten:
Funkamateure: Interesse an der Technik; die eigentliche Kommunikation steht im Hintergrund und beschränkt sich meist auf die rein technischen Dinge
Brieffreundschaften: Kontakt zu gleichgesinnten Einzelpersonen oder Aufrechterhaltung schon bestehender real life Freundschaften. Warum sollte irgendjemand gerade den einen von Millionen (na gut, ein wesentlicher Teil der Twitter accounts sind Karteileichen und bei der großen Masse passiert ohnehin nichts oder fast nichts) Twitter accounts für einen direkten Kontakt auswählen?
Leute lerne ich eher über Foren oder das Usenet kennen (vom real life mal abgesehen), aber über Twitter? Indem ich Twitter nach Schlagworten abgrase oder wie? Da finde ich in passenden Foren viel schneller und einfacher kompetente Leute (wie hier z. B.).
Der ganze soziale Netzwerk-Hype ist mir im übrigen weitgehend genauso ein Rätsel; der Reiz scheint im wesentlichen in exzessiver Selbstentblößung zu liegen, über deren mögliche Konsequenzen sich die Nutzer nicht einmal ansatzweise klar zu sein scheinen. Während einerseits laut nach Datenschutz geschrien wird (m. E. völlig zu Recht und wir haben inzwischen eine Situation, die vor 20 Jahren als schlichtweg völlig ausgeschlossen angesehen worden wäre), wird auf der anderen Seite jeder F*** ins Netz gestellt.
Mir kann das eigentlich recht sein; beruflich hat mir das schon häufig bei Leuten weitergeholfen, die eigentlich versucht haben, unsichtbar zu werden ;)...

Gruß
Peter
 

itari

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Ich versteh deine Argumente :) - und es gibt wahrscheinlich noch viel mehr dafür und dagegen. Deswegen mag ich eigentlich auch nicht theoretisch argumentieren, sondern plädiere fürs Ausprobieren. Und was ich gut finde, du hast dich drauf eingelassen. Vielleicht hast du noch nicht alle Möglichkeiten von Twitter ausprobiert, aber ich denke, jeder findet seinen eigenen Zugang. Und wenn nach der Probe dann das Fazit gezogen wird, ist nichts für mich, dann ist das in meinen Augen auch ok. Es kann ja gut sein, dass du nicht der Twitter-Typ bist, trotzdem gibt es für viele gute Gründe zu twittern oder sich mit der Twitterei zu beschäftigen und das ist dann auch ok.

Da wir hier im Off-Topic sind, darf ich auch ein wenig mit den Gedanken herumschweifen. Ich habe 1980 E-Mail kennengelernt und dabei zugesehen, wie ein Kollege einem amerikanischen Kollegen einen Message gemailt hat. Auf einem Druckerterminal mit 600 Bit/sek. über eine Telefonleitung. Ich hab ihn gefragt, warum er nicht direkt anruft und das Argument war, dass er an seinem Büro-Telefon keine Auslandsgespräche in die USA führen dürfte. Das Terminal im Maschinenraum im Rechenzentrum aber freigeschaltet ist. Soviel zum Sinn von E-Mail. Ich hab das Argument sofort verstanden und mich mit E-Mail beschäftigt. :D

Meine ersten Tweeds im Herbst letzten Jahres (und ich persönlich finde, das Twitter ein World-Chat-Channel ist und entsprechend verhalten ich mich da) führten mich schnell auf Blog-Seiten anderer Twitterer. Ich hab gelesen und kommentiert. Daraus entwickelten sich bis heute (knapp 9 Monate) ein Twitter-Bekanntenkreis von ca. 45 Personen, bei denen ich mehr oder weniger regelmäßig verfolge, was sie so in ihren Tweeds und Blogs schreiben. Ich habe dabei interessante Leute kennengelernt und interessante Gespräche führen können. Ich bin immer noch sehr erstaut, wie einfach und locker das Kennenlernen über Twitter geht. Wenn ich Fragen stelle, entspinnen sich meist Dialoge, die von anderen dann in ihren Blogs wieder aufgegriffen werden. (Es sind meist Leute, die etwas mit Bildung, Schule oder Hochschule zu tun haben.) Im Moment sehe ich kein anderes Kommunikations-Medium (außer Twitter-Clones), wo ich mit der gleichen Leichtigkeit und Flüchtigkeit und trotzdem intensiv kommunizieren kann.

Itari
 

PeterG

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Ich versteh deine Argumente :) - und es gibt wahrscheinlich noch viel mehr dafür und dagegen. Deswegen mag ich eigentlich auch nicht theoretisch argumentieren, sondern plädiere fürs Ausprobieren. Und was ich gut finde, du hast dich drauf eingelassen.

Klar, probieren geht über studieren:)...

Vielleicht hast du noch nicht alle Möglichkeiten von Twitter ausprobiert, aber ich denke, jeder findet seinen eigenen Zugang.

Das kann wohl sein, u. a. deshalb ja auch meine Nachfragen hier und die eigene Einschätzung, möglicherweise Twitter noch nicht verstanden zu haben.

Ich habe 1980 E-Mail kennengelernt und dabei zugesehen, wie ein Kollege einem amerikanischen Kollegen einen Message gemailt hat. Auf einem Druckerterminal mit 600 Bit/sek. über eine Telefonleitung. Ich hab ihn gefragt, warum er nicht direkt anruft und das Argument war, dass er an seinem Büro-Telefon keine Auslandsgespräche in die USA führen dürfte.

Die Vorteile von Mail bzw. auch der Unterschied zum Telefon sind aber offensichtlich. Wichtiger noch als der von Dir angeführte damals natürlich wesentliche Kostenpunkt ist aus meiner Sicht, dass Mail ein asyncrones Kommunikationsmittel (wie ein Brief) ist, also nicht - wie Telefon - voraussetzt, dass mein Kommunikationspartner verfügbar und bereit ist, sich sofort auf Kommunikation einzulassen. Gleichzeitig ist Mail aber unkompliziert und wesentlich schneller als Briefe. Im Ergebnis bleibt das Telefon als direktes Verbindungsmittel wichtig, Briefe hingegen sind auf dem Rückzug. Chat hat das Telefon nicht ersetzen können und wird es auch nicht, weil die Masse der Menschen nun mal deutlich schneller und besser reden als schreiben kann :)...
Twitter ist nicht nur asyncron sondern hat nicht mal einen Kommunikationspartner; eigentlich wäre es vergleichbar, wenn man sich im real life auf die Straße stellt und eine - meist völlig belanglose - Mitteilung in die Welt brüllt. Wie schon geschrieben: Ich sehe durchaus Anwendungsmöglichkeiten, aber eben nur wenige und die tatsächliche "Nutzung" von Twitter ist meist eine andere: Selbstgespräche. Nur wenige haben eine größere Zahl von Lesern, der Rest bleibt ungehört und unbeachtet. Das scheint einerseits nicht zu stören, andererseits ist es eben so, dass ein winziger kleiner Teil der Nutzer fast den gesamten Inhalt ausmacht. Die Nutzung ist also überwiegend passiv, z. B. durch das Verfolgen der Tweets irgendwelcher Promis. Ok, ist aktueller als das Lesen von irgendwelchen Klatschblättern ;)...

Meine ersten Tweeds im Herbst letzten Jahres (und ich persönlich finde, das Twitter ein World-Chat-Channel ist und entsprechend verhalten ich mich da) führten mich schnell auf Blog-Seiten anderer Twitterer.

Wie das? Wer und wieso hat das gelesen und beantwortet? Und was haben wiederum Blogs damit zu tun; das ist doch ein völlig unabhängiges und anderes Medium; auf Blogs komme ich auf viele Weisen, aber nicht über Twitter... und erst recht brauche ich Twitter dafür nicht.

Ich bin immer noch sehr erstaut, wie einfach und locker das Kennenlernen über Twitter geht.

Das gehört offenbar zu den Dingen, die ich noch nicht entdeckt/verstanden habe. Suchst Du bei Twitter gezielt/ungezielt nach anderen, antwortest auf deren Tweets per direct message und dann entspinnt sich Dialog (das ginge per mail übrigens genauso...), twitter wäre dann sozusagen eine besondere Suchmaschine. Oder melden sich andere bei Dir, wie sind die dann ausgerechnet auf Deinen Tweet aufmerksam geworden?

Im Moment sehe ich kein anderes Kommunikations-Medium (außer Twitter-Clones), wo ich mit der gleichen Leichtigkeit und Flüchtigkeit und trotzdem intensiv kommunizieren kann.

Hm, ich sehe bei der Beschreibung noch nicht wirklich den Unterschied zu Mail, Foren, Blogs oder news... wenn jemand öffentlich etwas Interessantes schreibt, kann ich - je nachdem -darauf öffentlich (geht bei Twitter nicht mit direktem Bezug, oder?) in Foren, Blogs oder news oder privat per mail bei Mail, Foren, Blogs oder news antworten und Antworten erhalten.

Gruß
Peter

Gruß
Peter
 

qbic

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Da hier schon der eine oder andere seine Meinung z Twitter geäußert hat, will ich hier auch mal noch kurz nen Statement abgeben.
Ich habe Twitter selber mal probiert aber so richtig anfreunden konnte ich mich damit nicht.

Vielleicht fehlt mir dazu auch der Mitteilungsdrang.
Deseiteren habe ich irgendwie nicht das Bedürfnis News so schnell wie möglich zu bekommen, wenn ich ne halbe Stunde später was drüber lese, bin ich auch zu frieden.

Ich glaub da hab ich einfach die Ruhe weg. Aber vielleicht kommts ja auch bei mir irgendwann nochmal.
 

itari

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Ich habe das folgende schon mal in einem anderen Zusammenhang gepostet, deswegen passt nur zu 90%:

1] du kannst alle öffentlichen Tweet lesen (von jedermann/frau)
2] du kannst einstellen, dass du nur von den Leuten was lesen möchtest, die du auf der friend-list hast (sozusagen abonniert)
3] du kannst Leuten antworten (reply) und diese Antwort ist nicht mehr ganz so öffentlich
4] du kannst Leute blockieren
5] du kannst Antworten (replies) lesen von Leuten, die du 'abonniert' hast - also wenn du A und B auf der friend-list hast, kannst die Dialoge zwischen beiden lesen, sonst nicht
6] du kannst einen PM ähnlichen Tweed verfassen, den nur du und der Empfänger lesen kann (Direktnachricht)
7] du kannst sogenannte Tags (#zensursula oder #mumbai) in deinen Tweed aufnehmen, nachdem sich dann die Suchmaschinen orientieren, wenn denn der Tweed öffentlich ist ... die Tags sind frei formulierbar, allerdings gibt so eine Art interner Kodex, bekannte Tags richtig auch zu verwenden ...
Das Gezwitschere ist kostenlos im Browser möglich. iPhone-Anhänger haben eine Flat ... Es gibt spezielle Programme, die als Twitter-Client neben dem Browser möglich sind (ähnlich den Chat-Clients). Es gibt auch jede Menge Web-Site-Betreiben (facebook usw) die Plug-ins für Twitter verfügbar haben. Du kannst dir auch Tweeds als SMS zuschicken lassen oder mit SMS verfassen - ist aber eher ungewöhnlich ...

Selbstgespräche sind daher eher selten, der öffentlich oder private Dialog ist das Häufigste. Da allerdings nie ein Tweed gelöscht wird, kannst immer nach ihm suchen (die Suchfunktion ist ziemlich versteckt aber genial), so dass ich schon mal vorgeschlagen hatte, dass man seine eigenen Merk- und Einkaufszettel twittern sollte ... :D Dieses Motiv habe ich dann zum Anlass genommen, das TwitWiki für die DS zu entwickeln ... steht ja hier irgendwo im Forum ...

Es gibt sogenannte Feeder-nach-Twitter-Dienste (macht z. B. aus jedem Blogeintrag automatisch einen Tweed mit Link) oder auch Twitter-Feeder (macht aus einem Tweed - der durch irgendwas selektiert werden kann, einen Feedeintrag in deinem Blog). D.h. ich werde durch Tweeds auf Blog-Beiträge aufmerksam gemacht. Wobei es irgendwelche Feed sein können - also nicht nur von Blogs, auch Foren wie dieses hier, hab ich vertwittert. :D

Das Kennenlernen geht in etwas so, wie du es vermutest. Klar geht das auch per Email oder Chat, aber Twitter ist sowas wie der kleinste, leichteste Nenner. Denk mal drüber nach, wie es aussehen würde, wenn ich jeden morgen um 6:30 Uhr eine Email an alle meine Bekannte schicken würde, "hey leute, ich trink grad Kaffee" ... oder sowas ins Forum schreiben würde. Aber in einem Shoutcast oder Chat wäre das ok. Und eben in Twitter ;). Wenn ich aber nen neuen Blogbeitrag geschreiben hätte, und an alle mailen würde ... würde es penetrant wirken; auch wenn ich es per Chat machen würde, würden viele denken: "ach der will sich wieder produzieren". In Twitter wird das einfach gelesen, und wenn das Stichwort stimmt, dann schaut man schon mal vorbei ...

Itari

PS. Es ist auch so, dass sich eher nicht-technische-begabte Leute für Twittern begeistern lassen ... viele iPhone-User sind eifrige Twitterer, auch weil man so schön Photos in die Tweeds verlinken kann. Es soll auch automatische GPS-Koordinaten-Tweed-Programme geben ...

PPS. Mumbai und der Iran sind schöne Beispiele für den politischen Nutzen von Twitter ... so wie Blogs toll für arabische Frauen sind, die nicht aus dem Haus dürfen ... ich lese sowas immer mit Begeisterung
 

PeterG

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5] du kannst Antworten (replies) lesen von Leuten, die du 'abonniert' hast - also wenn du A und B auf der friend-list hast, kannst die Dialoge zwischen beiden lesen, sonst nicht

Das z. B. ist mir neu; ich sehe gelegentlich, dass der von mir beobachtete Twitterer offenbar auf irgendwas mit einem Tweet antwortet; derartige Antworten, die ja öffentlich sind, sind z. B. vollkommen sinnlos IMHO, weil gar nicht ersichtlich ist, worauf geantwortet wird. Dadurch stehen dann auf einmal vollkommen unverständliche Mitteilungen in einem Tweet, die eigentlich nur derjenige verstehen kann, dem geantwortet wird. Das ist aber öffentlich dann wiederum sinnlos. Vielleicht fällt das ja in diese Kategorie, wobei sich mir auch da der Sinn nicht erschließt; den Anfragenden kenne ich im Zweifeln überhaupt nicht, interessiert mich vermutlich auch nicht, die Antwort des von mir Beobachteten bleibt aber unverständlich.

6] du kannst einen PM ähnlichen Tweed verfassen, den nur du und der Empfänger lesen kann (Direktnachricht)

Das ist klar, ist wie PM oder Mail, hat auch durchaus Sinn, weil über den gleichen Dienst und damit einfacher als extra Mail etc. Hat aber sonst keinen Vorteil gegenüber Mail.

Du kannst dir auch Tweeds als SMS zuschicken lassen oder mit SMS verfassen - ist aber eher ungewöhnlich ...

Ersteres *not here* und letzteres ist tatsächlich einer der mir eher einleuchtenden Anwendungsbereiche, weil nämlich SMS aus dem EU-Ausland günstig sind im Gegensatz zum Data-Roaming, das für Mail etc. nötig wäre. Twitter kann dann als eine Art Mitteilungszentrale für die daheim Gebliebenen dienen. Gegenüber direktem SMS-Versand hat das den Vorteil, dass die Information für einen größeren Kreis verfügbar ist (ist natürlich nur sinnvoll, wenn mit der SMS Infos übermittelt werden, die für alle Informierten gedacht und interessant sind).

Selbstgespräche sind daher eher selten, der öffentlich oder private Dialog ist das Häufigste.

Das bezweifle ich. Weitgehend werden Tweets der Kategorie "Morgähn" ;) oder "ich trinke Kaffee" etc. gepostet; das sind Selbstgespräche, die niemanden interessieren. Wie funktioniert denn ein öffentlicher Dialog auf Twitter; sowas habe ich noch nicht gesehen. Jeder kann doch nur in seinem eigenen Account posten und Antworten/DM sind nicht öffentlich (was ja zu den oben schon angesprochenen Merkwürdigkeiten mit für einzelne bestimmten, ansonsten unverständlichen Tweets führt).

D.h. ich werde durch Tweeds auf Blog-Beiträge aufmerksam gemacht. Wobei es irgendwelche Feed sein können - also nicht nur von Blogs, auch Foren wie dieses hier, hab ich vertwittert.

Wie wirst Du darauf durch Twitter aufmerksam? Wenn den Twitterer kennst, kennst Du das Blog ohnehin und könntest es auch direkt lesen bzw. Dich per RSS über neue Beiträge informieren lassen; dabei ist der Informationsgehalt zudem weit höher. Wenn Du Twitterer/Blog nicht kennst, musst Du wohl danach gesucht haben; dann hättest Du das aber durch Blogsuche, googlen o. ä. gefunden. Also dann letztlich nur eine andere Suchmaschine?

Denk mal drüber nach, wie es aussehen würde, wenn ich jeden morgen um 6:30 Uhr eine Email an alle meine Bekannte schicken würde, "hey leute, ich trink grad Kaffee" ... oder sowas ins Forum schreiben würde. Aber in einem Shoutcast oder Chat wäre das ok. Und eben in Twitter

Im Ernst? Ich finde das völlig unabhängig vom Medium vollkommen überflüssig und aus meinem Bekanntenkreis würde auch niemand auf eine solche Idee kommen, weil das vom Grad des Interesses in die Kategorie des sprichwörtlichen in China umfallenden Sackes Reis fällt.

Wenn ich aber nen neuen Blogbeitrag geschreiben hätte, und an alle mailen würde ... würde es penetrant wirken;

Ist ja auch völlig überflüssig, weil das jeder Interessierte ohnehin beim nächsten Besuch liest oder - wenn er automatisch informiert werden möchte - sich per rss mitteilen lassen kann.

viele iPhone-User sind eifrige Twitterer, auch weil man so schön Photos in die Tweeds verlinken kann.

Ein echtes Qualitätsmerkmal :rolleyes:, aber ok, um einem Freundeskreis o. ä. kurze Infos zu geben, ist das schon geeignet.

Es soll auch automatische GPS-Koordinaten-Tweed-Programme geben ...

Ja, das war etwas, wonach ich gesucht und womit ich rumprobiert hatte. Leider funktionieren die entweder nur per Internet und sind damit aus Kostengründen im Ausland nutzlos oder es können bestenfalls Koordinaten übermittelt werden, mit denen im Zweifel der Leser nichts anfangen kann (was man nicht klicken kann :p ...). Und selbst, wenn die Koordinaten als Google Maps link per SMS verschickt werden können, wird der link spätestens bei Twitter ruiniert, weil die URL-Verkürzung zu blöd ist und den Link beim Komma kappt. Twitter hat dafür einen hervorragenden Support :rolleyes:, der auf Anfragen das Ticket sofort schließt und einen Textbaustein übermittelt, der alle denkbaren Möglichkeiten enthält, warum sie nicht weiter darauf eingehen von "ist uns egal" bis "haben wir schon gelöst", ohne dass ersichtlich ist, welche der Varianten denn nun zutreffen soll (ok, gelöst scheidet aus, weil sie offenbar unfähig sind, das Problem zu beheben...).
Dank eines freundlichen und engagierten Entwicklers habe ich aber inzwischen eine Lösung, mit der ich GPS-Tracking auf Twitter per SMS aus dem Ausland machen kann.

PPS. Mumbai und der Iran sind schöne Beispiele für den politischen Nutzen von Twitter ... so wie Blogs toll für arabische Frauen sind, die nicht aus dem Haus dürfen ... ich lese sowas immer mit Begeisterung

Yup, das sehe ich auch so. Wo es sonst nichts gibt, ist selbst Twitter besser als nichts für die Weitergabe von Informationen.

Vielleicht sollte ich mal ausrechnen, wieviele Tweets man für solche Diskussionen bräuchte :D

Gruß
Peter
 

_TokTok_

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Ich denke es liegt in der Natur von allem was neu ist auf diesem Planeten, dass es eine ganze Reihe von Leuten gibt die das erstmal total unnötig oder sinnlos finden. Man wird einfach sehen was sich da durchsetzt oder was überlebt und unsere Zukunft revolutioniert. Zig Freunde von mir haben noch vor 10 Jahren Stein auf Bein geschworen niemals ein Handy zu kaufen. Auch wenn ich für mich persönlich bisher nur einen geringen (aber immerhin!) Nutzen aus Twitter gezogen habe, die Idee ist genial.

Ich muss PeterG zustimmen, manche Nachrichten muten so an als hätten ne Menge Leute Langeweile und wollen mit dieser Tatsache auch noch die restliche Welt beglücken. Manchmal geht es auch durchaus in die Richtung die er mit seiner berechtigten Kritik an sozialen Netzwerken im Internet geübt hat.

Fakt ist aber auch, dass mir bislang kein massentaugliches Medium bekannt ist, mit dem man Informationen (ganz ohne Wertung, völlig egal wie wichtig oder interessant was ja oft sehr subjektiv ist) so schnell verbreiten kann wie mit Twitter.
Auch die Tatsache, dass manche aufgrund von Twitter laut über Änderungen am Wahlmodus nachgedacht haben, macht mir das ganze irgendwie sympathisch. Das Ding scheint die Leute zu bewegen und wenn man nach etwas sucht das einen selbst bewegt merkt man wie vernetzt die Welt just im Moment der Suche ist.
 

qbic

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Also unnötig und sinnlos finde ich die ganze Sache nicht, viele Menschen teilen sich gerne mit und damit kann ich leben.
Ich persönlich habe mich jetzt nochmal angemeldet und versuche der Sache die Chance zu geben mich zu überzeugen.

Hab gleich noch das Twitter Widget ins Blog eingebaut, mich bei Twitterfeed angemeldet und mein Twitter-Account im Trilian hinterlegt (hab das damals bei der Trillian Astra installation scheinbar übersehen, erst durch itaris twitter-site stieß ich drauf).
Nun läuft es recht rund und macht auch keinen großen Aufwand, mal sehen wie lange ich Spaß dran habe ;)
 

PeterG

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Ich denke es liegt in der Natur von allem was neu ist auf diesem Planeten, dass es eine ganze Reihe von Leuten gibt die das erstmal total unnötig oder sinnlos finden.

Ich habe grundsätzlich überhaupt kein Problem mit Dingen, die ich nicht brauchen kann, andere aber toll finden; eder nach seinem Geschmack oder Bedarf. Aber ich versuche zumindest den Reiz zu verstehen, wenn etwas offenbar Millionen begeistert (na gut, angesichts der Nutzungsstatistiken ist wohl noch die Frage, wie groß die Zahl der wirklichen Nutzer ist, aber jedenfalls ist es eine Menge) und sinnvolle Nutzungen zu entdecken. Manchmal fällt das relativ schwer... das kann aber auch durchaus daran liegen, dass ich neue Möglichkeiten aus der Gewöhnung an bisheriges schlicht nicht erkenne; ich bin aber für neue Erkenntnisse durchaus offen.

Fakt ist aber auch, dass mir bislang kein massentaugliches Medium bekannt ist, mit dem man Informationen (ganz ohne Wertung, völlig egal wie wichtig oder interessant was ja oft sehr subjektiv ist) so schnell verbreiten kann wie mit Twitter.

Da haben wir es wieder; ich verstehe es nicht. Wie funktioniert das? Nehmen wir mal an, hier ereignet sich etwas von Iinteresse für die ganze Welt. Außerirdische landen in meinem Garten und fragen nach einem Kaffee. Ich habe natürlich nichts Eiligeres zu tun als das dafür geeignetste Medium zu wählen und tweete das - meinetwegen inkl. Foto - via Twitter. Momentan würde ich annehmen, diese Information würde frühestens gefunden, wenn bereits Heerscharen von auf herkömmliche Weise informierten Journalisten mein Grundstück komplett verwüstet haben. Oder?

Gruß
Peter
 

_TokTok_

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Ich habe grundsätzlich überhaupt kein Problem mit Dingen, die ich nicht brauchen kann, andere aber toll finden
Ich habe nicht Dich direkt angesprochen. Mir ging es einfach nur darum, dass es zig Beispiele für echte Innovationen gibt die anfangs auf Widerstand gestoßen sind.

na gut, angesichts der Nutzungsstatistiken ist wohl noch die Frage, wie groß die Zahl der wirklichen Nutzer ist
Ich kenne die Nutzungsstatistiken nicht. Vermutlich geht es darum, dass es eine Diskrepanz zwischen angemeldeten Benutzern und Tweeds gibt? Ich persönlich bin auch nur ein "stilles Mäuschen" und lausche was da so reinkommt ohne mich selbst aktiv zu beteiligen. Vermutlich meinst Du auch was anderes...

Nehmen wir mal an, hier ereignet sich etwas von Iinteresse für die ganze Welt.
Entweder Du bist so gut vernetzt, dass sofort hunderte Deine Nachricht lesen weil Sie dir folgen oder es existiert in China ein Reissackverkäufer der eine Minute nach Deiner Begegnung nach Außerirdischen bei Twitter sucht und Deine Nachricht somit findet. Dieser twittert wieder und seine Kollegen werden darauf aufmerksam, eine Kettenreaktion....
Selbst wenn Dir keiner folgt und niemand nach Stichworten aus Deiner Nachricht sucht, wird ein Journalist der super vernetzt ist vll. twittern, s.o. was passiert. Es gibt so viele Möglichkeiten...
 

itari

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Für Dialoge haben eine ganze Reihe von Clients nachgerüstet ... mittlerweile kann man sie ebenso chronologisch wie hierarchisch (like E-Mail) angucken.

Zum 'nutzlosen' Tweed eine Naturbetrachtung. Angenommen wir sind blind. Wie können wir dann feststellen, dass wir noch da sind? Indem wir immer wenn wir da sind, etwas von uns geben. Im Chat mag es dazu das Anwesenheitsflag geben ... aber wer sieht hier im Forum, wann ich 'on' bin? Und wenn ich on bin, bin ich dann auch wirklich vor dem Rechner? Kaum auszumachen. Aber wenn ich im Twitter 'morgähn' oder irgendwas anderes 'Sinnfreies' von mir geben, dann signalisiere ich allen, dass ich da bin (vor kurzem da war) und !!! das ich möglicherweise auf den nächsten Tweed reagiere (will) ... also dialogbereit : Tango-Tango an Foxtrott-Alfa ... Wir kennen doch das Spiel ... es ist eine schlichte Regel. Warum sagen wir Menschen auf der Straße oder im Büro 'Guten Morgen' oder ein 'Grüß Gott'?

Zum 'Gehalt' von Kommunikation. Wie viel sinnvolle Worte verlieren Liebende bevor sie miteinander schlafen? ... Trotzdem läuft es höchst selten ohne Kommunikation ab, und selbst wenn nur die Fragen nach dem Preis verhandelt werden :D So sind wir Menschen halt ... wie hören uns immer wieder das Gleiche sagen. Und immer dran denken, das Internet, insbesondere das Web ist weder technisch motiviert noch spielt die Sachlichkeit eine große Rolle. Es ist von vorn bin hinten eine große Mogelpackung mit einer übertriebenen Zur-Schau-Stellung der Akteure. Obwohl wir das alle wissen, würde keiner hier behaupten, dass es je wieder ohne Internet gehen wird.

Zu den Möglichkeiten der Internet-Präsenz. Ich kann nicht mehr als 10 Kommentare pro Tag in diversen Blogs schreiben; und auch nicht alle 50.000 Blogs lesen, die mir interessant erscheinen. Ich übertreibe. Aber das Problem ist die große Zahl. Es gab mal eine Diskussion darüber, wie viele Twitter-Friends man denn sinnvollerweise haben kann, ohne den Überblick zu verlieren. Sehr unterschiedliche Antworte. Sogar Sascha Lobo hat mit seinen damals mehr als 16.000 Friends hat eine Meinung dazu geäußert. Ein Informatik-Junior-Prof. sagte mir dazu, dass man nicht den Drang haben sollte, alles zu wollen. Man muss auch Lückenhaft sein, sonst geht man unter. Also stellt sich doch eher die Fragen nach dem Aufwand und der Methode der Prioritätenfindung. Da ist mir das zufallssteuerte Twittern-gestützte Gefeede über alle Friend-Blogs am liebsten. Wenn ich da was sehe, dann klinke ich mich ein, sonst eben nicht. Google wäre zu heavy, Feeds zu vollständig ... Twitter macht es mit dem Zufall leicht.

Anleitung: Wenn ihr Twitter studieren wollt, dann sucht euch so 50-100 Friends und ihr solltet mindestens 20 Fragen an die Gemeinde stellen (nicht auf einmal) und mindestens 20 Mal eine Antwort auf einen Tweed geben.

Wie kommt man an Friends?
1] suchen nach Tags
2] World-Channel mal inspizieren
3] im Twitter nach Friends fragen
4] Dialoge, die einem gefallen daraufhin untersuchen, wer die anderen Beteiligten sind
5] Menschen, die auf ihren Blog-Seiten erzählen, dass sie twittern, in die Liste aufnehmen
6] Twitter-unterstützende Tools nutzen, die einem erzählen, welche anderen Twitter-User zu einem passen könnten
7] falls man den Ehrgeiz entwickelt, in einem Monat 1000 Follower zu bekommen, muss man halt auch mal etwas länger twittern :D - selbst solche Motivationen gibt es.

Itari
 

itari

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Retweeten von Nachrichten hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, geht natürlich auch.

Itari
 

PeterG

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Ich habe nicht Dich direkt angesprochen. Mir ging es einfach nur darum, dass es zig Beispiele für echte Innovationen gibt die anfangs auf Widerstand gestoßen sind.

Ich hatte mich auch nicht direkt angesprochen oder angegriffen gefühlt; ich wollte nur mein persönliche Einstellung erläutern; das passte da gerade gut hin.

Ich kenne die Nutzungsstatistiken nicht. Vermutlich geht es darum, dass es eine Diskrepanz zwischen angemeldeten Benutzern und Tweeds gibt? Ich persönlich bin auch nur ein "stilles Mäuschen" und lausche was da so reinkommt ohne mich selbst aktiv zu beteiligen. Vermutlich meinst Du auch was anderes...

Du hast mich richtig verstanden. Weniger als 10% der Nutzer generieren ca. 90% der Einträge, statistisch gesehen produziert jeder Twitter-Nutzer nur einen Tweet in seinem Leben, mehr als die Hälfte der Nutzer twittert seltener als einmal in 74 Tagen (natürlich auch statistisch gesehen); so jedenfalls eine Studie der Harvard Business School. Statistiken sind natürlich immer mit Vorsicht zu genießen, aber eine gewissen Einschätzung des Nutzungsverhaltens der Masse ermöglicht das schon.

Entweder Du bist so gut vernetzt, dass sofort hunderte Deine Nachricht lesen weil Sie dir folgen oder es existiert in China ein Reissackverkäufer der eine Minute nach Deiner Begegnung nach Außerirdischen bei Twitter sucht und Deine Nachricht somit findet.

Ersteres bin ich bei Twitter sicher nicht - wie die Masse der Twitter-Nutzer. Das zweite wäre blanker Zufall; im Beispiel ging es aber um die Einschätzung, es gäbe kein anderes Massenmedium, mit dem man Informationen so schnell verbreiten könne. Z. B. ein Anruf bei Radio/Fernsehen/Presse wäre mit Sicherheit weitaus schneller hinsichtlich der Verbreitung. Die Eignung via twitter wäre also nur für diejenigen gegeben, die einen entsprechend großen Followerbestand haben; das ist aber eben nicht die Masse.
Gut, jedenfalls habe ich nichts übersehen; ich hatte schon vermutet, es gäbe auch insoweit irgendeine Funktionalität, die ich noch nicht erkannt/gefunden hätte.

Selbst wenn Dir keiner folgt und niemand nach Stichworten aus Deiner Nachricht sucht, wird ein Journalist der super vernetzt ist vll. twittern, s.o. was passiert.

Dafür muss er aber erstmal davon erfahren und das würde er eben nicht per twitter sondern über herkömmliche Medien. Und natürlich verbreiten sich solche Nachrichten dann explosionsartig, aber das gilt für alle andere Medien wie Mail, news, Foren, Blogs etc. genauso.

Gruß
Peter
 

itari

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Hi Peter,

man darf und sollte immer skeptisch bei Kommunikationsmitteln sein ... deswegen finde ich die Diskussion hier spannend. Es ist übrigens interessant, dass über Twitter und seinen Sinn diskutiert wird. Über andere Internet-Kommunikationsformen nicht so sehr. Warum eigentlich? Vielleicht liegt es daran, dass Twitter möglicherweise 'überfordert'. Ich meine nicht die Nutzung an sich, sondern die potentielle Vielfalt. Es ist so eine ähnliche Gefühlsdiskussion, wie seinerzeit als man sich darüber ausgelassen hat, ob man mehr als 3 TV-Sender braucht ... Da wurden auch immer das vermeintlich abschreckende Beispiel der US-Vielfalt von TV-Sendern gezeigt, so nach dem Motto, die Leute müssten ja den ganzen Tag vor der Glotze hängen um das nutzen zu können. Für uns heutzutage kaum nachvollziehbar ... mehr als 1000 MP3s/Videos/Bilder, wann soll man die je anhören/anschauen ... wir haben den Bogen zur DS gefunden. ;)

Eine Bemerkung noch zu der Information-Challenge: Wie verbreite ich Informationen am schnellsten? Natürlich haben professionelle Nachrichtenverbreiter hier technologisch die Nase vorne. Aber Twitter holt hier auf. Ich glaube zwar nicht, dass Twitter irgendwann der einzigste Channel werden wird, aber ein Bedeutender schon. Und ich denke, das ist Twitter bereits jetzt.

Twitter ist basisdemokratisch, was Informationen angeht. Weil jeder auf seine Art dazu beiträgt bzw. nicht dazu beiträgt, welche Informationen verbreitet werden, ist das ein 'gewaltiger' Filter. Das sieht man auch daran, dass Statistiken über Tags gefahren werden, um die Relevanz eines Themas einzuschätzen. Es ist ein wenig wie die Anzahl von Google-Treffern .... Apropo Google ... Die sind voll auf den Zug gesprungen und durchsuchen so alle öffentliche Tweeds und bangen den Relevanzzeiger, wenn heftig zu einen Thema getweetet wird.

Noch Abgrenzungen zwischen Twitter und Chat:
1] Tweeds werden nie gelöscht, sind also immer recherchierbar (anders als ein Chat-Flow, der wenn er nicht protokolliert wird, ins Nirwana verschwindet).
2] Ein Tweed hat 140 Zeichen (jaja es gibt auch hier Möglichkeiten das zu umgehen, aber für den Normalverbraucher ist es so). Das hat zu einer neuen Schreibkultur geführt ... das ist eine sehr interessante Bestätigung der These: 'Das Sein bestimmt das Bewusstsein'. Vor allem wenn man darüber nachdenkt, mit welch primitivem Mitteln.

Itari
 

_TokTok_

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Du hast mich richtig verstanden. Weniger als 10% der Nutzer generieren ca. 90% der Einträge, statistisch gesehen produziert jeder Twitter-Nutzer nur einen Tweet in seinem Leben, mehr als die Hälfte der Nutzer twittert seltener als einmal in 74 Tagen (natürlich auch statistisch gesehen); so jedenfalls eine Studie der Harvard Business School. Statistiken sind natürlich immer mit Vorsicht zu genießen, aber eine gewissen Einschätzung des Nutzungsverhaltens der Masse ermöglicht das schon.
Das mindert für mich persönlich aber nicht den Wert (wo der genau liegt muss ich noch herausfinden). Vll. sollte man mal eine Statistik aufmachen wieviele Leute in Ihrem Leben jemals einen Zeitungsartikel schreiben?
Ersteres bin ich bei Twitter sicher nicht - wie die Masse der Twitter-Nutzer. Das zweite wäre blanker Zufall; im Beispiel ging es aber um die Einschätzung, es gäbe kein anderes Massenmedium, mit dem man Informationen so schnell verbreiten könne. Z. B. ein Anruf bei Radio/Fernsehen/Presse wäre mit Sicherheit weitaus schneller hinsichtlich der Verbreitung. Die Eignung via twitter wäre also nur für diejenigen gegeben, die einen entsprechend großen Followerbestand haben; das ist aber eben nicht die Masse.
Gut, jedenfalls habe ich nichts übersehen; ich hatte schon vermutet, es gäbe auch insoweit irgendeine Funktionalität, die ich noch nicht erkannt/gefunden hätte.

Die meisten Radio- und Fernsehsender sowie Zeitungen sind regional, maximal national. In jüngster Zeit ändert sich das durch die technische Entwicklung, aber ein Artikel im Buxtehuder Anzeiger wird wohl kaum weltweit Aufsehen erregen, geschweige denn leicht gefunden werden.
Twitter hat doch eine ganz andere Dynamik als ein Anruf beim Fernsehen, bis die das recherchieren und berechtigterweise validieren, sind die außerirdischen längst über alle Berge.

Dafür muss er aber erstmal davon erfahren und das würde er eben nicht per twitter sondern über herkömmliche Medien. Und natürlich verbreiten sich solche Nachrichten dann explosionsartig, aber das gilt für alle andere Medien wie Mail, news, Foren, Blogs etc. genauso.
Ich dachte der Journalist steht bei Deinem Beispiel längst im Garten und verwüstet das Rosenbeet? ;)
 

qbic

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Boor verdammt, zu diesem Thema das ihr beide gerade so wunderbar ausklmüsert, gab es letztens einen wunderbaren Artikel.
Die Frage ist nur wo war der nochmal?

Es will mir einfach nicht mehr einfallen :confused:
_______________________

EDIT:
Habs gefunden. "Welt Online" befasst sich zur Zeit sogar sehr intensiv mit dem Thema wie ich gerade gesehen habe.
- Das Internet bedrängt die Zeitung – weil es gut ist
- An Twitter entzündet sich eine generationenstreit

Sehr informativ und auf jeden Fall lesenswert.
 
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itari

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Was ist eigentlich der 'Müllanteil'? Also was versteht man unter 'Müll'? Mich würde die Definition interessieren - ich meine das auch nicht abwertend.

Warum stell ich die Frage? Müllanteil rückt sich so in die Nähe von Schundliteratur und Groschenromane. Ich kenne noch aus meiner Jugend, das Comics 'Schundliteratur' waren und heute ist es Kult und Antiquität, ein Micky Maus Heft von 1959 zu besitzen. Das gleiche gilt für 'Groschenromane', wie Perry Rhodan, Prof. Zamorra, Jerry Cotton, Lasitter, etc. - Geschmack und Kulturbegriff ändert sich halt.

Itari

PS. Es gibt ein paar interessante Schwerpunkt-Artikel zur eher technischen Seite von Twitter in der iX Ausgabe 8/2009. ;)
 
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